Pünktlich zur Fährfahrt fing es auf der Cook Strait an mit regnen. Zwischendurch war es ganz schön schaukelig, weshalb wir uns fast ausschließlich draußen aufhielten.
Zuerst schauten wir uns auf der Südinsel den nördlichen Teil an. Wir wanderten einen Teil des Queen Charlotte Tracks. Die Sounds haben uns schon damals richtig gut gefallen, allerdings hatten wir da für eine Erkundung keine Zeit. Wir wanderten von Ship Cove zur Furneaux Lodge und hatten das perfekte Wanderwetter erwischt, um tolle Aussichten auf die Sounds zu genießen. Unsere weitere Reise ging an der Nordküste weiter Richtung Westen. Die verträumten Örtchen Duncan Bay und Elaine Bay haben uns richtig gut gefallen. In Elaine Bay schwammen viele verschiedene Rochenarten, die man von einem Steg aus wunderbar beobachten konnte.
Auch auf dieser Reise sollte Wharariki Beach nicht fehlen. Die abgeschiedene Lage und Ruhe gefallen uns hier immer wieder. Auch wenn das Wetter nicht so richtig mitspielte, genossen wir die Zeit am fast menschenleeren Strand.
Im Anschluss fuhren wir über verschiedene Stationen nach Kaikoura, wo wir bereits im Vorfeld des Urlaubes eine Delfin- und Waltour gebucht hatten. Leider ließen es die Wetterbedingungen nicht zu auf See zu gehen. Wir verschoben unsere anschließenden Urlaubspläne leicht und setzten beide Attraktionen nochmal ans Ende unserer Reise.
Für uns ging es über den Lewispass zurück an die Westküste. Diesmal wanderten wir auch ein Stück des St. James Walkways und haben uns in den malerischen Wald voller Moos und Flechten verliebt.
Danach reisten wir in eine unserer liebsten Regionen von Neuseeland. Die Karamearegion ist recht untouristisch, hat aber so viel zu bieten. Wir krochen durch die märchenhaften Fenian Caves,in denen uns Glühwürmchen den Weg leuchteten, schauten uns erneut Moria Gate an und liefen ein Stück des Heaphy Tracks.
Entlang der Westküste erkundeten wir auch für uns neue Orte. Mount Tuhua am Lake Kaniere war einer unserer anspruchsvollsten Wanderungen auf der Reise. Wir hatten am Ende nicht nur eine tolle Sicht auf den See, sondern konnten schon den ersten Blick auf Neuseelands Südalpen werfen.
Die Gletscher schauten wir uns diesmal nur aus der Ferne an, jedoch war der farbliche Kontrast des blauen Gletschers zu den rot blühenden Rata-Bäumen ein echter Hingucker. Am Gillespie Beach zeigten sich uns Mount Cook und Mount Tasman das erste Mal. Ein weiteres Mal spiegelten sich die zwei höchsten Berge Neuseelands im Lake Matheson, den wir sowohl wandernd als auch laufend uns anschauten.
Über den Haast-Pass ging es für uns nach Wanaka weiter. Wir stoppten an der Wilson Creek, die unscheinbar am SH6 liegt. Ca. 150m sind wir flussaufwärts gelaufen und hatten das Gefühl in einer anderen Welt zu sein. Das Licht brach so wunderbar in der tiefen Schlucht und um jede weitere Ecke wirkte sie wieder anders auf uns.
In Glendhu Bay verbrachten wir mehrere Nächte. Wir bestiegen Roys Peak, wanderten zum Diamand Lake und hatten vom Rocky Mountain eine fantastische Sicht auf Wanaka. Auch hier verbrachten wir einen sonnigen Nachmittag.
Von Wanaka ging es dann nach Queenstown. Spätestens hier merkten wir, dass wir in der Touristenhochburg angekommen sind. Dennoch genossen wir zusammen 6 Fergburger, fuhren mit der Skyline Gondola und besuchten den Kiwipark.
Wir zogen uns im Anschluss nach Glenorchy zurück und hatten das Gefühl in Mittelerde angekommen zu sein. Auch hier wanderten wir ein Stück eines Great Walks - den Routeburn Track. Wir wanderten auf den Remarkables zum Lake Alta, bevor es weiter zu den abgelegenen Mavora Lakes ging. Unser „Nachbar“ auf der Campsite war ganz überrascht einen gemieteten Camper hier zu sehen :D Leider zog das Wetter aber so zu, dass wir keine weitere Wanderung an den Seen unternehmen konnten.
Für uns ging es deshalb direkt nach Te Anau. Da es die Zeit zuließ, buchten wir uns Tickets für die Glühwürmchenhöhle. Mit dem Boot ging es quer über den Lake Te Anau. Schon allein die Höhle war ein echtes Highlight. Die Bootsfahrt in der Höhle mit den Glühwürmchen war schön, dennoch leuchteten nicht ganz so viele Würmchen, wie in anderen von uns bereits besuchten Höhlen. Vermutlich waren sie alle gesättigt. Am Ende gab es einen sehr informativen Vortrag zu den Glühwürmchen, der für uns noch mehr Licht ins Dunkle brachte.
Die nächsten Tage verbrachten wir im Fiordland. Wir unternahmen drei tolle Wanderungen: Lake Marian, Key Summit und Gertrude Saddle. Außerdem buchten wir uns spontan noch eine Bootsfahrt auf dem Milford Sound, bei dem wir auch Delfine sehen konnten.
Um auch vom südlicheren Teil des Fiordlands etwas zu sehen, wanderten wir zum Einen einen Stück des Kepler Tracks, der uns ausgesprochen gut gefallen hat und zum Anderen schauten wir uns den Lake Hauroko an. Er ist Neuseelands tiefster See.
Wir reisten weiter an die Ostküste und reservierten uns schon im Vorfeld einen Stellplatz in Curio Bay. Die süßen Gelbaugenpinguine, die hier eine Brutkolonie haben, begrüßten uns diesmal gerade rechtzeitig. Am Morgen konnten wir in der Nachbarbucht Hectordelfine beobachten.
Die Mount Cook Region sollte auch auf dieser Reise nicht fehlen. Über Lindis Pass kreuzten wir die Alpen wieder. Die Fahrt zum Mount Cook Village ist immer wieder beeindruckend. Der türkisblaue Lake Pukaki erstrahlt vor dem dahinter thronenden Aoraki. Wir wanderten den Red Tarns Track, das Hooker Valley und stiegen auch noch zur Mueller Hut auf. Die Keas haben mir hier oben ganz besonders viel Freude bereitet.
Vom Mount Cook fuhren wir über Tekapo nach Kaikoura zurück. Dieses Mal hatten wir Glück. Für die Frühtour (5:30 Uhr) mussten wir beim Wecker klingeln kurz die Zähne zusammen beißen, freuten uns aber, dass die Wetterbedingungen diesmal genau richtig waren. Fünfmal durften wir mit den wilden Schwarzdelfinen ins Wasser. Sie sprangen wild, machten mehrfache Saltos und spielten mit uns, wenn ihnen der Gesang von uns unter Wasser gefallen hat. Am selben Tag fuhren wir auch noch zur Walbeobachtung hinaus. Wir sahen gleich 3 Pottwale, Hectordelfine und sogar einen Zwergpinguin. Es hat sich somit richtig gelohnt, die Urlaubspläne leicht zu verschieben.
Die letzten Tage zog es uns nochmal ins Landesinnere. In der Nähe von Castle Hill gibt es einen fast 600m langen Cave Stream. Für uns Höhlenforscher stand er ganz oben auf der Liste. Flussaufwärts liefen wir mit Taschenlampen durch das teilweise hüfttiefe kalte Wasser. Am Ende des Tunnels verlässt man den 3m hohen Wasserfall seitlich über Steigbügel wieder nach draußen. Wir schauten uns außerdem die Steinregion Castle Hill an, bestaunten von Peak Hill den Lake Coleridge und fanden am Mount Sunday nochmals einen Drehort von Herr der Ringe. Leider im Regen, aber dennoch beeindruckend und lohnenswert, bestaunten wir die Washpen Falls.
Den letzten Tag verbrachten wir auf der Banks Halbinsel vor Christchurch. Als der Himmel so langsam aufzog, konnten wir ein letztes Mal tolle Aussichten von der Summit Road aufsaugen.
10 Wochen Neuseeland und wir haben immer noch nicht genug. Mit so viel Dankbarkeit und unvergesslichen Abenteuern haben wir neben der Bisse der Sandfliegen, auch unsere Taschen voller Erinnerungen gepackt.
Bis zum nächsten Mal! Enjoy traveling!
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