Als Vorbereitung auf die kommenden Rennen in der 1. Triathlon Bundesliga startete ich am Sonntag auch in der 2. Bundesliga für mein Team „Weimarer Ingenieure“. Die Vorbereitung lief ganz gut und ich war gespannt, inwieweit sich das Gefühl zum Rennen in Hof verändert hatte. Es erfolgte ein Landstart und ein Schwimmen über 750m ohne Neoprenanzug.
Quelle: DTU/Ingo Kutsche | Folker Schwesinger
Ich erwischte den Start eigentlich gar nicht so schlecht, befand mich aber mit den ersten Zügen direkt im „Gehaue“ und da die Athleten rechts von mir alles meine Teammitglieder waren, sollte ich da natürlich auch nicht gegenhalten, um deren Rennen nicht zu stören. Ich entschied mich recht schnell einen Zug auszulassen und dann schnell hinter dem Feld weiter nach rechts hinter schnellere Beine zu schwimmen, um da einen freieren Weg zu haben. Ich hatte um die beiden Bojen bis zum Schwimmausstieg kaum Probleme im Getümmel und fand so langsam in meinen Rhythmus. Leider fehlte mir beim Schwimmen irgendwie die Übersicht, wo ich mich genau im Feld befinde.
Quelle: DTU/Ingo Kutsche | Folker Schwesinger
Den langen Wechselweg nutzte ich, um sehr zügig aber kontrolliert zum Rad zu laufen und konnte dann einen schnellen Wechsel hinlegen. Es ging mit Schwung aufs Rad und auf den Schuhen erstmal hart los. Ich konnte hier das Hinterrad von meinem Vordermann geradeso halten. Wir führen dann gleich gerade durch einen Kreisverkehr durch und da gab es wohl kurz vor mir einen Sturz und plötzlich stellte sich ein gestürzter Athlet am Kurvenausgang direkt vor mir auf die Straße. Ich konnte hier eine Kollision vermeiden, jedoch verlor ich sehr viel Geschwindigkeit, was die nächsten Meter sehr hart machten, um wieder den Anschluss an die Athleten vor mir zu bekommen. Ich schaffte es nach und nach auch in meine Radschuhe rein und die kleine Gruppe versuchte zu Beginn auch mit Druck nach vorne zu fahren. Es kamen jedoch immer mehr Gruppen von hinten dazu und so war die Gruppe recht schnell auf rund 30 Personen angewachsen. Da wir 2 Teamkollegen vorne in der ersten Gruppe hatten, entschied ich mich dafür, soviel Energie und Kraft wie möglich für den Lauf zu sparen und hielt mich überwiegend im hinteren Teil der Gruppe auf. Ich ging dann aber beispielsweise vor dem Kreisverkehr wieder nach vorne um hier einem potentiellen Sturzrisiko aus dem Weg zu gehen.
Quelle: Folker Schwesinger
Auf der zweiten Runde wurde das Tempo in der Gruppe dann zwischenzeitlich nochmal langsamer und es schlossen weitere Athleten von hinten auf. Mir war also klar, dass ich zum Wechsel weit vorne in der rund 40 Mann großen Gruppe sein musste. Das gelang mir auch ganz gut und ich stieg weit vorne in der Gruppe vom Rad und legte einen fehlerfreien Wechsel hin. Das schnelle Loslaufen fühlte sich zu Beginn schon recht hart an und ich dachte mir so, mal schauen was das wird. Ich kam aber mit jedem Schritt ein bisschen besser rein und konnte dann auch auf die kurz vor mir laufenden Athleten auflaufen und vorbeigehen. Ich merkte aber auch, dass ich leichtes Seitenstechen auf der rechten Seite bekam und nahm somit wieder leicht das Tempo heraus. Mich überholten dann immer wieder Athleten, aber ich wusste, dass es noch recht weit war und ich wollte nicht, dass das Seitenstechen richtig krampfig werden würde. Als wir knapp bei der Hälfte der Laufstecke waren, entschied ich mich das Tempo doch wieder etwas zu erhöhen und mich die ganze Zeit an der Grenze zum Seitenstechen zu bewegen. Das gelang mir auch ganz gut und ich holte so langsam wieder ein paar der anderen Athleten ein und die mit mir laufenden Athleten wurden sukzessive weniger. Meine Beine fühlten sich noch ganz gut an und so konnte ich weiter mit höherem Tempo als zu Beginn laufen. Je näher wir dem Ziel kamen, desto schneller wurde ich und dann schüttelte ich mit einer Tempoverschärfung rund 500m vorm Ziel noch den letzten Athleten hinter mir ab. Am Ende bedeutete das ein 23. Platz für mich und einen 3. Platz mit dem Team.
Quelle: DTU/Ingo Kutsche | Folker Schwesinger
Im Großen und Ganzen bin ich schon zufrieden mit meiner Leistung, auch wenn es noch an der einen oder anderen Stelle Potential nach oben gibt. Ich denke aber, dass es meinem Körper gutgetan hat, in diesem Format wieder einen Wettkampf absolviert zu haben und fühle mich besser vorbereitet für das Heimrennen in der 1. Triathlon Bundesliga in Dresden am nächsten Wochenende.
Bis dahin: Enjoy Triathlon.